Freitag, 8. April 2011

Triumphbogen

Der Pariser Triumphbogen (frz. Arc de Triomphe) ist ein Denkmal am Place Charles-de-Gaulle in Paris. Er gehört neben dem Eiffelturm zu den Wahrzeichen der Metropole. Unter dem Bogen liegt das Grabmal des unbekannten Soldaten aus dem Ersten Weltkrieg mit der täglich gewarteten „Ewigen Flamme der Erinnerung“ (frz. Flamme du Souvenir) im Gedenken an die Toten, die nie identifiziert wurden. Das ganze Jahr hindurch finden Kranzniederlegungen und Ehrungen statt, die ihren Höhepunkt in der Parade am 11. November finden, dem Jahrestag des Waffenstillstands zwischen Frankreich und Deutschland im Jahr 1918.

Der Rundkurs der letzten Kilometer der Schlussetappe der Tour de France, die jährlich auf den Champs-Élysées endet, führt direkt vor dem Arc de Triomphe eine Wendung aus (und umkreist diesen somit nicht).

Als Fußgänger gelangt man zum Arc de Triomphe nur durch eine Unterführung.


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Geschichte

Der Triumphbogen diente dem Ruhm der kaiserlichen Armeen und erscheint manchen heute als „Altar des Vaterlandes“, an dem die feierlichsten staatlichen Zeremonien Frankreichs stattfinden, die häufig von hier aus die Champs-Élysées hinuntergehen bzw. hier enden.

Er steht im Zentrum der Place Charles de Gaulle (bis 1970 Place de l’Étoile), am westlichen Ausläufer der Avenue des Champs-Élysées. Er ist Teil der „historische Achse“, einer Reihe von Monumenten und großen Straßen, die aus Paris herausführen.

Dieser Platz ist ein Paradebeispiel für die Stadtpolitik von Georges-Eugène Haussmann, den Hauptverantwortlichen für das heutige Aussehen von Paris mit seinen breiten, geradeaus laufenden Boulevards, die die Stadt übersichtlich und kontrollierbar machten. 12 Avenuen gehen sternförmig von diesem Triumphbogen aus, von denen einige nach berühmten französischen Generälen benannt sind. Diese heutige Form des Platzes entstand 1854, war in Grundzügen aber bereits seit dem späten 18. Jahrhundert so ähnlich angelegt worden, wenn auch nur mit vier Straßen.

Der Triumphbogen wurde von Napoleon nach der Schlacht von Austerlitz zur Verherrlichung seiner Siege 1806 in Auftrag gegeben. Am 15. August 1806 wurde der Grundstein zum Bau gelegt. Damals hatte er seinen Soldaten versprochen: „Ihr werdet durch Triumphbögen heimkehren!“ – und er hielt gewissermaßen sein Versprechen, allerdings eher symbolisch und zeitlich verspätet, denn als der Triumphbogen 1836 vollendet war, waren Napoleon und sicher auch die meisten seiner Soldaten bereits gestorben.

Nachdem der zuständige Architekt Jean-François Chalgrin 1811 starb und Napoleon 1814 abdankte, wurden die Bauarbeiten vorübergehend gestoppt. Erst 1836, unter der Regierung des „Bürgerkönigs" Louis-Philippe, wurde der Bogen fertiggestellt - von Huyot und Blouet. Die feierliche Einweihung war am 29. Juli.

Der Triumphbogen ist 49,54 m hoch, 44,82 m breit und 22 m tief. Der große Gewölbebogen misst 29,19 m in der Höhe und 14,62 m in der Breite, der kleine Bogen 18,68 m in der Höhe und 8,44 m in der Breite. Der Entwurf ist im Stil der antiken römischen Architektur gehalten. Die vier Figurengruppen an der Basis des Bogens zeigen Der Triumph von 1810, Widerstand, Frieden und La Marseillaise oder Auszug der Freiwilligen von 1792 (von François Rude). Oben sind auf den Flächen rund um den Bogen Flachreliefs mit Nachbildungen von wichtigen revolutionären und napoleonischen Siegen eingelassen. Die Innenwände des Triumphbogens beherbergen ein kleines Museum und führen die Namen von 558 französischen Militärs, vorwiegend Generälen auf. Die Namen derjenigen, die im Kampf gefallen sind, sind unterstrichen.


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Reliefs


Berühmt ist dieser Triumphbogen auch wegen der bedeutenden Reliefs, die er trägt. Sie wurden 1833 in Auftrag gegeben bei den Bildhauern Antoine Étex, Jean-Pierre Cortot und vor allem François Rude. Die Ostfassade zeigt das berühmteste Relief, die „Marseillaise“ (Auszug der Freiwilligen von 1792) von François Rude (1784-1855), die auch „Le chant du départ“, also das Abschiedslied, genannt wird. Es handelt sich um eine Gruppe ausziehender Krieger - offensichtlich in revolutionärer oder erhoben nationaler Gesinnung, die – zumindest kann man das in diese Szene hineininterpretieren – das neue Revolutionslied der „Marseillaise“ auf den Lippen haben, das erst am 25. April 1792 komponiert worden war.

François Rude übertrifft mit dem heroischen Schwung seiner Darstellung die seiner Konkurrenten auf diesem Triumphbogen bei weitem. Er begann als akademischer Klassizist, aber mit diesem seinem bekanntesten Werk vollzog Rude als einer der ersten die Abkehr vom Klassizismus und die Hinwendung zur Romantik, zu einer neuen heroischen Leidenschaftlichkeit in der Bildhauerei, ähnlich wie Delacroix in der Malerei.

Interessant ist ein Vergleich der beiden Reliefs dieser Seite. Es handelt sich auf der anderen Seite um den „Triumph Napoleons nach dem Frieden von 1810“ (der „Triumph“ verherrlicht den Frieden von Wien) von Cortot. Das Relief von Cortot steht noch ganz in der Tradition der klassizistischen Statik, der gemessenen Heldenverehrung, des symmetrischen, wohlproportionierten Bildaufbaus – mit anderen Worten der „erhabenen Langeweile“.

Auch bei den Reliefs von Antoine Etex auf der Westseite ist diese Atmosphäre deutlich zu spüren, beispielsweise beim „Frieden“. Hier hat man noch den Eindruck, dass die Themen von einer Schauspielertruppe auf einer Theaterbühne dargestellt werden, dass hier Motive aus dem Arsenal zusammengestellt worden sind.


Dieser Artikel basiert auf dem Artikel
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